Lineare Infrastruktur
Unbemannte Systeme lassen sich vielfältig nutzen. Doch damit dies effizient und nachhaltig gelingt, müssen Technologien und Konzepte auf das jeweilige Betriebsszenario hin optimiert werden. Die Kooperation zwischen DB Sky Operations und dem Hamburger Unternehmen Airial UAS ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine anwendungsbezogene Drohnen-Entwicklung funktionieren kann. Das Ergebnis hört auf den Namen „DB UAS“ und soll ab 2025 für Überwachung und Vermessung von Bahnstrecken eingesetzt werden.
Von Jan Schönberg
Optisch erinnert die im Rahmen der Fachmesse InnoTrans vorgestellte Drohne an eine klassischen Helikopter. Damit lassen sich nicht nur punktuell Daten erheben, sondern auch weite Strecken effizient befliegen. An dieser Stelle sorgt die technologische Orientierung am klassischen Gyrokopter-Prinzip für zusätzlichen „Auftrieb“, denn sie spart wertvolle Energie. Hersteller Airial UAS aus Hamburg versteht sich zudem nicht als reiner Drohnenbauer. Das Team um die erfahrenen Luftfahrtexperten Clive Coote und Jörg Schamuhn verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der neben dem auf den spezifischen Einsatzzweck abgestimmten Flugsystem dessen sicheren Betrieb, die Missionskontrolle am Boden oder auch Transport und Lagerung der Drohne umfasst.
Im Auftrag von DB Sky Operations, einem Teil der DB Fahrwegdienste GmbH, die im Bahnkonzern den Einsatz unbemannter Luftfahrzeugsysteme betreut, entwickelt Airial UAS ein Gesamtsystem für die Inspektion linearer Infrastruktur. Kernstück des Ganzen ist die „DB UAS“ getaufte Langstreckendrohne. Bis zu 100 von ihnen sollen künftig dabei mithelfen, die rund 60.000 Gleiskilometer im Schienennetz der Deutschen Bahn einsatzbereit zu halten. Ab 2025 beginnt zunächst einmal der Probebtrieb, bei dem verschiedene Arbeiten aus der Luft unterstützt werden sollen. Unter anderem Vermessungen, Vegetationskontrollen sowie die regelmäßige Überwachung der Infrastruktur.
Foto: Deutsche Bahn