Hensoldt entwickelt eine Art Schutzkappe für Detect-and-Avoid-System
Durch die immer intensivere Nutzung von (ziviler) Drohnentechnik durch kommerzielle Anbieter und auch Hobby-Piloten steigt der Bedarf an Sicherheitsmechanismen, um Kollisionen von unbemannten Fluggeräten zu vermeiden. Vor Kurzem kündigte Marktführer DJI daher an, ab 2020 auch die hauseigenen Consumer-Drohnen mit einem Abfluggewicht von mehr als 250 Gramm mit dem so genannten AirSense-System auszustatten. Die Technologie, die bislang nur in Profi-Systemen des chinesischen Herstellers zum Einsatz kam, erkennt automatisch, wenn sich andere Fluggeräte in direkter Umgebung der Drohne befinden. Das Alarmsystem warnt den Piloten, eine automatische Flugkorrektur erfolgt nicht.
Von Jan Schönberg
Während Freizeitpiloten und kommerzielle Anwender, die ihre Dienstleistungen mit Hilfe von Consumer- oder Prosumer-Drohnen erbringen bei schlechten Wetterbedingungen am Boden bleiben (müssen), können Sicherheitsbehörden oder auch Transport- und Logistikunternehmen künftig vielleicht keine Rücksicht darauf nehmen. Und dennoch müssen die Sicherheitssysteme auch und gerade unter schwierigen Bedingungen effektiv funktionieren. Das deutsche Rüstungsunternehmen Hensoldt, Spezialist für Radar- und Sensortechnik, arbeitet bereits seit Langem an einem Kollisionswarner für unbemannte Flugobjekte. Kürzlich gab das Unternehmen bekannt, das man eine spezielle Radom-Technologie entwickelt habe, die das Radar möglichst wenig beeinflusst, aber zugleich vor mechanischen Umwelteinflüssen wie Blitzen oder auch Vogelschlag schützt. Dabei handelt es sich gewissermaßen um eine Art „Schutzkappe“ für die Sensortechnik des so genannten „Detect-and-Avoid“-Radars. Dieses soll Objekte im Flugweg einer Drohne detektieren und aus der präzisen Vermessung der Flugrichtung frühzeitig vor einer drohenden Kollision zu warnen. Zugleich übernimmt der Sensor auch alle Funktionen eines Wetterradars.
Foto: Hensoldt