Die Schweiz arbeitet an einem Flight Information Management System
Die Schweiz gehört zu den Vorreitern der Drohnentechnologie in Europa. Dementsprechend intensiv wird dort an Systemen gearbeitet, mit denen Drohnen in den Luftraum integriert werden können. Im März 2018 gaben die Flugsicherung Skyguide und das US-Unternehmen AirMap eine Kooperation bekannt, um gemeinsam eine Technik zur Integration unbemannter Luftfahrtsysteme in den eidgenössischen Luftraum zu entwickeln.
Von Jan Schönberg
Ein Jahr später startete eine erste Testphase rund um die Flughäfen von Lugano und Genf. Heute gaben die Unternehmen per Pressemitteilung bekannt, dass man in Abstimmung mit der Schweizer Luftfahrbehörde FOCA (Federal Office of Civil Aviation) ein so genanntes Flight Information Management System (FIMS) entwickelt habe, das perspektivisch den gesamten schweizer Luftraum abdecken soll. Ein wichtiger Schritt für die Etablierung des U-Space-Konzepts, das künftig die Grundlage der (kommerziellen) Drohnennutzung im unteren Luftraum und für Flüge außerhalb der Sichtweite bilden soll.
Bei diesem FIMS handelt es sich im Grunde um eine Schnittstelle, mit deren Hilfe die Flugsicherungsbehörden Informationen mit Drohnenbetreibern austauschen und mit den Piloten interagieren können. Auf diese Weise soll es in Zukunft möglich sein, über ein Netz verschiedener „UAS Service Provider“ automatisiert Genehmigungen für den Betrieb von Drohnen im unteren Luftraum zu erhalten und diese sicher in den Luftverkehr zu integrieren – selbst in den Kontrollzonen von Flughäfen. Nach der erfolgreichen Testphase in Genf und Lugano soll in den kommenden Monaten weitere Airports eingebunden und bis ins Frühjahr 2020 schrittweise der komplette U-Space im schweizer Luftraum erschlossen werden.
Abbildung: Airmap