Projekt Seabed soll bis 2030 bathymetrische Karten der Ozeane erstellen
Wesentliche Teile des Meeresgrunds sind bislang weitgehend unerforscht. So genannte bathymetrische Karten über die von den Ozeanen bedeckten topographischen Gegebenheiten zu entwickeln und bis zum Ende des Jahrzehnts ein vollständiges Bild über die Beschaffenheit der Meeresböden zu erhalten, das ist Ziel des internationalen Projekts Seabed 2030. Für die detaillierte Erfassung der dazu nötigen Daten können unbemannte Systeme – so genannte Unmanned Surface Vessels (USV) – wichtige Unterstützung leisten und wesentlich zu einer effizienten Umsetzung des Vorhabens beitragen.
Von Jan Schönberg
Wie das funktionieren könnte, das demonstrierte beispielsweise das britische Unternehmen Sea-Kit, dessen USV “Maxlimer” zuletzt auf einer 22-tägigen Mission durch den Atlantik eine Fläche von 1.000 Quadratkilometern am Rand der europäischen Kontinentalplatte kartographisch erfasste. Währenddessen wurde das unbemannte Wasserfahrzeug rund um die Uhr vom Sea-Kit-Kontrollzentrum überwacht und navigiert. Ein Team von Spezialisten wiederum kümmerte sich von verschiedenen, weltweit verteilten “Heimarbeitsplätzen” um die Steuerung des mehrstraligen Echolots und die unmittelbare Auswertung der gewonnenen Daten, die zur Erstellung einer bathymetrischen Karte des bislang nicht erkundeten Gebietes genutzt wurden. Das internationale Konsortium, das an der USV-Mission beteiligt war, hatte ursprünglich eine komplette Transatlantik-Passage geplant, wegen der Verkehrsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie musste “Maxlimer” jedoch nach getaner Arbeit wieder in den Ausgangshafen in Plymouth zurückkehren.
Foto: Rich Edwards, ENP Media