Kameradrohne auf der Internationalen Raumstation ISS
Die Internationale Raumstation ISS hat einen neuen Bewohner – keinen Astronauten, sondern eine kleine, ziemlich niedlich aussehende Kameradrohne mit dem Namen JEM Internal Ball Camera – kurz Int-Ball. Das kleine technische Wunderwerk, gefertigt von der japanischen Raumfahrbehörde JAXA ist kugelförmig, hat einen Durchmesser von 15 Zentimeter und ist in der Lage, mit seiner Hauptkamera, die zwischen seinen beiden „Augen“ platziert ist, Full-HD-Videos und Fotos aufzunehmen. Das soll die Astronauten bei ihrer Arbeit auf der Station entlasten. Im Schnitt verwenden sie nämlich 10 Prozent ihrer Zeit darauf, Fotos und Videos zu erstellen. Diesen Job übernimmt nun der Int-Ball.
Von Tobias Meints
Viel Technik
Die Drohne ist mit zwölf kleinen Impellern ausgerüstet, über die sie durch die Korridore navigiert wird. Darüber hinaus wartet sie mit einer durchdachten Dreiachs-Kreiselmechanik auf, die sie aufrecht hält. Sensoren sowie Navigationskameras an den Seiten garantieren dafür, dass die Drohne nirgendwo aneckt. Der Clou dabei, die Steuerung und Aufnahme der Bilder und Videos erfolgt wahlweise autonom durch das System selber oder durch einen Mitarbeiter auf der Erde. Mittels Live-Stream kann die Bodencrew so zum Beispiel Experimente live verfolgen oder sich in Krisensituationen einen Überblick über die Lage an Bord verschaffen.
Der 1 Kilogramm schwere Int-Ball hat eine Einsatzzeit von bis zu zwei Stunden, bis die Energiezellen wieder geladen werden müssen. Dies geschieht übrigens überhaupt nicht „abgespact“ mittels USB-Kabel. Aktuell wird der Int-Ball intensiv getestet und geprüft, ob sein Einsatz tatsächlich eine Zeitersparnis für die Astronauten darstellt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter global.jaxa.jp/
Foto: JAXA/NASA