NASA will 3D-Datensatz der Erde mit GEDI-Projekt erstellen
Auch wenn sich die Klimapolitik der Vereinigten Staaten zuletzt rapide wandelte, findet eines der spannendsten Projekte zur Erforschung des weltweiten Öko- und Klimasystems derzeit unter Federführung der amerikanischen Weltraumbehörde NASA und der University of Maryland statt. Mit dem sogenannten GEDI-Projekt (Global Ecosystem Dynamics Investigation) soll der erste hochauflösende 3D-Datensatz der Erdoberfläche erstellt werden. Besonders im Blickpunkt: die bewaldeten Flächen.
Von Tobias Meints
Zur Vorbereitung hat die Aeroscout GmbH kürzlich mit dem detaillierten 3D-Mapping eines 1,2 Quadratkilometer messenden Waldstücks in der Tschechischen Republik einen wichtigen Beitrag zum Fortschritt des Projekts zur Erforschung der Erdtopographie und der weltweiten Waldbestände geleistet. Die Helikopter-Drohne Scout B1-100 des schweizer Unternehmens sammelte mit Hilfe eines hochpräzisen GPS-Systems und des Riegl VUX-1-Lasers 3D-Daten des abgeflogenen Waldstücks, die eine Darstellung mit einer maximalen Abweichung von 2 Zentimetern zur Realität erlauben. Das Experiment diente zur Kalibrierung der Messsysteme und Validierung der im Rahmen von GEDI zu erhebenden Daten.
Mit einem so genannten LIDAR (Light Detection And Ranging), einer auf Laserstrahlen basierenden Methode zur Fernmessung atmosphärischer Parameter, sollen präzise Messungen der Höhe des Baumkronendachs, der vertikalen Struktur des Kronendachs und der Oberflächenhöhe der Wälder entstehen. Schon in wenigen Monaten soll ein LIDAR-System an der internationalen Raumstation ISS angebracht und mit der Datenerhebung begonnen werden. Die Wissenschaftler erhoffen sich dadurch wichtige Erkenntnisse darüber, wie Abholzung zu atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentrationen beigetragen hat, wie viel Kohlenstoff Wälder in der Zukunft absorbieren werden und wie sich die Zerstörung von Lebensräumen auf die globale Biodiversität auswirken wird.
Internet: gedi.umd.edu