Entwicklungsprogramm NEPAD soll Ertrag in Afrika steigern
Drohnentechnik hat das Potenzial, die Landwirtschaft zu revolutionieren. (Wir berichteten ausführlich in Ausgabe 03/2018) Was in westlichen Industriestaaten bereits eifrig erprobt und zum Teil schon verwendet wird, das soll auch in weiten Teilen Afrikas für Effizienz- und Ertragssteigerungen sorgen. Zumindest, wenn es nach der Afrikanischen Union und deren wirtschaftlichem Entwicklungsprogramm NEPAD (New Partnership for Africa's Development) geht.
Von Tobias Meints
Beim African Innovation Summit in Ruanda wurde daher das Strategiepapier „Drones on the Horizon – Transforming Africa’s Agriculture“ vorgestellt. Darin heißt es unter anderem, dass die Drohnentechnologie im Westen exponentiell wachse und die Landwirtschaft dabei zu den größten Wachstumstreibern gehöre. Afrika dürfe diesbezüglich nicht den Anschluss verlieren. Da die rechtlichen Rahmenbedingungen in vielen Staaten unklar oder ungeklärt sind, müssten die Mitgliedsstaaten der Union nationale Regelwerke schaffen, die sowohl die Sicherheit gewährleisten als auch Innovationen fördern. Afrika brauche ein investitionsfreundliches Klima mit effektiven Governance-Strukturen, das nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller beteiligten Interessengruppen geschaffen werden könne.
Gleichzeitig weisen die Autoren der Studie darauf hin, dass technische Innovationen durch die damit einhergehenden und ja auch beabsichtigten Produktivitätssteigerungen oft zu einer „Verringerung des Bedarfs an gering qualifizierten Arbeitskräften“ führten. Da die Mehrheit der afrikanischen Länder ohnehin mit großer Arbeitslosigkeit zu kämpfen hätten, müsste die Förderung der Drohnentechnologie Hand in Hand mit ergänzenden gesellschafts- und bildungspolitischen Maßnahmen gehen. Nicht zuletzt, da Afrika qualifizierte Fachkräfte benötige, um moderne Drohnentechnologie einsetzen und die erforderliche Dateninfrastruktur schaffen sowie verwalten zu können.
Die komplette Studie (Englisch) steht hier zum kostenfreien Download bereit.