Drones Monthly – Dezember 2023
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Ein Volocopter flog über dem „Big Apple“. Drohnen sollen künftig als Pseudo-Satelliten in der Stratosphäre unterwegs sein und der anstehende Jahreswechsel hält ein paar Änderungen für UAS-Betreiberinnen und -Betreiber bereit. Diese und andere aktuelle Themen finden Sie in Drones Monthly im Dezember 2023.
Der Newsletter für die Drone-Economy erscheint immer am zweiten Donnerstag im Monat und ist ein kostenloser Service aus der Redaktion des Magazins Drones. Aktuelle Nachrichten aus der und für die Branche finden Sie zudem regelmäßig unter www.drones-magazin.de.
Inhalt
1. Projekt PHASA-35: Drohnen als „High Altitude Pseudo Satellite“
2. Video-Kolumne: Österreich macht vor, wie es funktionieren kann
3. Industry Insights: Die aktuelle Zahl des Monats
4. Branchen-News: Highlight-Themen aus der Drones-Redaktion
5. If you can make it there: Ein Volocopter fliegt über New York
6. Aus den Verbänden: Mitgliederversammlung des UAV DACH
7. Presseschau: Das schreiben die Anderen
8. Ausblick: Der Termin des Monats im Januar
1. Top Story
20.000 Meter über dem Meer
Projekt PHASA-35: Drohnen als „High Altitude Pseudo Satellite“
In unser aller Vorstellung werden Drohnen gemäß europäischer Vorgaben vorwiegend im Höhenband bis 120 Meter über Grund betrieben. In speziellen Fällen und in der gleichnamigen Kategorie dürfen UAS diese Höhenbegrenzung durchbrechen, wenn eine entsprechende Genehmigung vorliegt. In der Großindustrie denkt man jedoch weiter – beziehungsweise weitaus höher. Und es bleibt längst nicht mehr nur bei der Theorie. In diesem Jahr wurde sogar ein neuer Höhenrekord aufgestellt.
Der britische Luftfahrt- und Rüstungskonzern BAE Systems beschäftigt 93.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 40 Ländern rund um den Globus. Die Idee der Luft- und Raumfahrtingenieure: Eine unbemannte Plattform sollte erschaffen werden, die so hoch fliegt, dass sie dieselbe Konnektivität und Kameraperspektive hat wie ein Satellit. Ohne jedoch ins All gebracht werden zu müssen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die immens hohen Kosten für einen Raketenstart entfallen und ein sogenannter „High Altitude Pseudo Satellite (HAPS)“ ist beliebig über sämtlichen Regionen der Welt positionierbar. Zudem kann die Payload jederzeit ohne massiven Aufwand getauscht werden, was bei einem Satelliten ebenfalls unmöglich ist. Das „High Altitude“ in der technischen Bezeichnung ist dabei jedoch durchaus wörtlich zu nehmen. Denn ein unbemannter Pseudo-Satellit muss so hoch in der Stratosphäre unterwegs sein, dass er für herkömmliche Radartechnik nicht erkennbar sowie für mögliche (militärische) Abwehrmaßnahmen unerreichbar ist.
2. Mein Thema des Monats
Pünktlich zum Wintereinbruch Ende November teilte die Österreichische Bundesbahn mit, dass man als erstes europäisches Bahnunternehmen auf Drohnen zur Überwachung des eigenen Streckennetzes setzt. Zusammen mit Frequentis und Austro Control habe man ein genehmigungsfähiges Konzept entwickelt, um dezentrale UAS-Hangars zu nutzen und UAS auch BVLOS – also außerhalb der Sichtweite einer Pilotin oder eines Piloten – zum Streckenmonitoring zu betreiben. Das Ziel: tausende Minuten Verspätung verhindern. Die Deutsche Bahn sollte da gerne mal genauer hinschauen. Und um ernsthaft den Hut als Leitmarkt oder Leitindustrie in den Ring zu werfen, muss Deutschland an dieser Stelle ohnehin nachziehen. Eher früher als später. Mein Thema des Monats.
In meiner monatlichen Video-Kolumne beschäftige ich mich mit aktuellen Ereignissen und Entwicklungen rund um die Drone-Economy. Was mich in den vergangenen Wochen bewegt hat, das erfahren Sie auf unserem Youtube-Kanal.
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3. Zahl des Monats
Im internationalen Wettbewerb dominieren UAS-Hersteller aus China und den USA. Aber auch Deutschland, Österreich und die Schweiz nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Diese Erkenntnis liefert der Blick auf das aktuelle Drone Manufacturers Ranking der Hamburger Marktanalysten von Drone Industry Insights. Insgesamt sieben Unternehmen aus der DACH-Region finden sich in den Top 20-Listen im Bereich zivile Drohnen sowie für Dual-Use-Drohnen. Österreich stellt zwar „nur“ eines dieser sieben gelisteten Unternehmen, kann mit Schiebel (Platz zwei im Bereich Dual-Use) allerdings auf die im Drei-Länder-Vergleich höchste Einzelplatzierung verweisen. Knapp hinter Schiebel rangiert Quantum-Systems ebenfalls in den Top 5 dieser Liste, zudem sind zwei deutsche Hersteller in den Top 20 für zivile Drohnen. Die Schweiz ist ebenfalls mit drei Firmen (2 x Zivil, 1 x Dual-Use) in den Spitzengruppen des Drone Manufacturers Ranking dabei.
Jeden Monat neu präsentieren das Fachmagazin Drones und das Marktforschungsunternehmen Drone Industry Insights die „Zahl des Monats“ und werfen so ein Schlaglicht auf eine bedeutsame Kennziffer für die deutsche Drone-Economy. Das vollständige „Drone Manufacturers Ranking 2023“ mit allen Ranglisten und Porträts zu den jeweils zehn führenden Unternehmen gibt es hier: https://droneii.com/product/drone-manufacturers-ranking
4. Highlight-Themen
Auf der Drones-Website finden Sie regelmäßig aktuelle Reportagen, Meldungen und Interviews. In Drones Monthly blickt die Redaktion zurück auf einige Highlight-Themen.
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5. Aus dem PR-Portal
Aktuelle Nachrichten und Meldungen von Unternehmen aus der Drone-Economy erscheinen regelmäßig im PR-Portal von Drones.
Urban Air Mobility als Baustein eines nachhaltigen Mobilitätsmixes in den Metropolen dieser Welt – dieses Ziel verfolgen nicht nur die Entwickler von „Lufttaxis“, die sich ihren Anteil an dem sich entwickelnden Markt sichern wollen. Auch die Städte selber konkurrieren im Wettrennen um die Einführung entsprechender Services. So organisierte beispielsweise New York City jüngst eine Demonstration verschiedener elektrischer Senkrechtstarter (eVTOLs) auf dem Downtown Manhattan Heliport. Eines der innovativen Flugsysteme: ein Volocopter 2X. Nach Las Vegas, Oshkosh, Dallas-Fort Worth und Tampa war der „Big Apple“ die fünfte Location in den USA, über der ein Volocopter unterwegs war, wie das Bruchsaler Unternehmen mitteilte.
6. Aus den Verbänden
Was gibt es Neues bei den Fachverbänden für die unbemannte Luftfahrt? Aktuelle Infos dazu erscheinen regelmäßig in Drones Monthly.
Mitgliederversammlung
Bei der 63. Mitgliederversammlung des UAV DACH e.V. erläuterte der Vorstand um den Vorsitzenden Dr. Gerald Wissel den Stand der personellen und inhaltlichen Neuausrichtung des Branchenverbands, die Ende 2022 mit der Verabschiedung eines Zukunftskonzepts für den Verband für unbemannte Luftfahrt eingeleitet worden war. CFO Jörg Schamuhn konnte den Mitgliedern zudem von einer sehr soliden Finanzausstattung des Verbands berichten, wenngleich die allgemeinen Kostensteigerungen und die verstärkte internationale Ausrichtung des UAV DACH für die Zukunft durchaus die eine oder andere Herausforderung bereithalten werden. Herausforderungen, denen man durch sorgsame Planung und weiteres Wachstum begegnen möchte. Passend dazu wurde einstimmig die Aufnahme von elf neuen Mitgliedern bestätigt. Mit breiter Mehrheit wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem René Wagner in den Vorstand, nachdem Markus Engelhart sein Amt aus persönlichen Gründen zur Mitgliederversammlung in Braunschweig niedergelegt hatte.
7. Das schreiben die Anderen
Dirty, dull and dangerous. Tätigkeiten, die also entweder unangenehm, langweilig oder gefährlich sind, sollten möglichst von Maschinen beziehungsweise unbemannten Systemen erledigt werden. So eine bekannte Formulierung, die nicht zuletzt in Teilen der Drone-Economy wie eine Art Credo wieder und wieder angeführt wird, um den großen Nutzen der eigenen Produkte zu erläutern. So können moderne Technologien im industriellen Umfeld nicht nur zum Transport zeitkritischer Waren oder zum Perimeterschutz eingesetzt werden. Auch mit Blick auf Inventur und Lagerlogistik können UAS und UGV (Unmanned Ground Vehicle) sinnvolle Dienste leisten. Vorteile, die in Teslas Gigafactory in Grünheide bei Berlin genutzt werden sollen, wie die Kolleginnen und Kollegen von Heise Online berichten.
8. Termin des Monats im Januar
UAV-TACTICA
Am 12. und 13. Januar ist der Drones Termin des Monats
Der Einsatz von unbemannten Systemen ist kein Selbstzweck. Nur dann, wenn Drohnen, Roboter oder autonome Fahrzeuge sinnvoll in Abläufe und Prozesse eingebunden werden, können sie ihre maximale Wirkung entfalten. Insbesondere im Rettungswesen. Aber wie können UAV/UAS einsatztaktisch optimal genutzt und dabei gleichzeitig so sicher wie möglich betrieben werden? Fragen wie diese sollen auf der „UAV-TACTICA – Internationale UAV-Taktik-Konferenz“ diskutiert werden. Das Event in der Northern Business School in Hamburg richtet sich daher insbesondere an aktive UAS-Betreiberinnen und -Betreiber sowie Verantwortliche in Rettungsdiensten, die am 12. und 13. Januar Erfahrungen teilen und Ideen entwickeln wollen. Internet: https://www.bit.ly/UAV-Tactica
Foto: DJI
Weitere informative Interviews und aktuelle Meldungen aus der World of Drones lesen Sie regelmäßig unter www.drones-magazin.de oder jeden zweiten Donnerstag des Monats in Drones Monthly, dem Newsletter für die Drone-Economy.
Bis dahin: Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.
Jan Schönberg
und das Team von Drones Monthly