U-Shift: Modulares Fahrzeugkonzept für Mobilität und Logistik

Fahrbarer Untersatz

Der effiziente Einsatz von Maschinen wird häufig durch den Faktor Mensch limitiert. Insbesondere im Bereich des Personen- und Güterverkehrs. Entweder ist nicht genügend Personal vorhanden oder es ist nicht dort, wo es benötigt wird. Mit dem Projekt U-Shift unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll an dieser Stelle Abhilfe geschaffen werden. Ziel ist die Entwicklung einer automatisiert agierenden Antriebseinheit, die verschiedene Nutzlasten transportieren kann. Und das am besten 24/7.

Von

Im morgendlichen Berufsverkehr ein öffentliches Verkehrsmittel, tagsüber Müllentsorger, abends On-Demand-Shuttle und nachts Speditionsfahrzeug. Geht es nach den Projektverantwortlichen im DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte, ist U-Shift genau das: Ein innovatives, modulares Fahrzeugkonzept für den Wandel in der urbanen Mobilität und Logistik. Die Grundidee ist dabei die Trennung von Fahrmodul und Transportkapsel. Auf diese Weise soll es ermöglicht werden, dass eine Antriebseinheit in Verbindung mit unterschiedlichen Kapseltypen verschiedene Aufgaben wahrnehmen und idealerweise rund um die Uhr wechselweise sowohl für den Personentransport als auch die Beförderung von Waren und Gütern eingesetzt werden kann.


Die Aufnahme der Kapseln erfolgt vollständig automatisiert, sodass auch an dieser Stelle kein Personal vor Ort erforderlich ist

Kapseltausch

Im U-förmig gestalteten Antriebsmodul werden alle für den reinen Fahrbetrieb notwendigen Komponenten und Systeme untergebracht. Neben den elektrischen Antriebs-, Batterie- und Automatisierungskomponenten verfügt das sogenannte „Driveboard“ über ein integriertes Hubsystem für den einfachen und schnellen Austausch verschiedener Kapselarten. Diese wiederum sind nur mit der wirklich notwendigen technischen Ausstattung versehen und können daher kosteneffizient produziert werden. Die Idee: Mit einer vergleichsweise geringen Anzahl an Antriebsmodulen lassen sich zahlreiche Aufgaben erledigen. Die auf verschiedene Einsatzzwecke hin optimierten „Payloads“ warten dabei geduldig darauf, bis sie benötigt und abgeholt werden.


Sieben Sitzplätze und einen Platz für Rollstuhl oder Kinderwagen: Mit dem Modul für den Personentransport könnten zusätzliche Kapazitäten im ÖPNV geschaffen werden

Doch nicht nur die sichtbaren, auch die auf den ersten Blick unsichtbaren Bestandteile des U-Shift-Projekts haben es in sich. Denn das Konzept sieht vor, viele der beim automatisierten Fahren erforderlichen, in der Regel fahrzeuggebundenen Funktionen wie etwa die Umfelderfassung zu zentralisieren und in die Cloud auszulagern. Das Prinzip hört auf den Namen „Managed Automated Driving“ (MAD) und erfordert eine großflächige Verteilung von Sensorik im geplanten Einsatzgebiet. Die nicht unerheblichen Kosten dafür, entsprechende Hardware an Ampeln, Laternenmasten oder auch Hauswänden zu platzieren, amortisieren sich, so die Vermutung der Wissenschaftler, recht schnell. Vorausgesetzt, es kommen größere Flotten von U-Shift-Antriebssystemen zum Einsatz. Denn was sonst in jedem UGV (Unmanned Ground Vehicle) verbaut, gewartet und mit Energie versorgt werden muss, steht dann allen „Driveboards“ gemeinsam zur Verfügung.

Abbildungen: DLR




Angebote

Einzelheft

24,95 € / Ausgabe  
  • Verpasste Ausgaben nachbestellbar
  • Auswahl aus insgesamt fünf Jahrgängen
  • Lieferung direkt nach Hause
Jetzt bestellen

Digital-Abo

79,00 € / Jahr jederzeit kündbar
  • Früherer Erscheinungstermin
  • Für Apple, Android und im Browser
  • Zugriff auf alle bisher erschienen Digital-Ausgaben
Jetzt bestellen

Jahres-Abo

89,00 € / Jahr jederzeit kündbar
  • Sechs gedruckte Ausgaben
  • Versandkostenfrei nach Hause
  • Zugriff auf alle bisher erschienen Digital-Ausgaben
Jetzt bestellen
Drones Monthly - der Newsletter für die Drone-Economy

Der Newsletter für die Drone-Economy

Jetzt für den kostenlosen Branchendienst anmelden