Drohnennutzung bei BOS weiter auf dem Vormarsch

Keine großen Überraschungen bei den Vorteilen, die mit der Drohne verbunden werden – dafür aber hinsichtlich der Frage nach den größten Herausforderungen, die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) bei der Drohnennutzung sehen. Die dritte BOS-Umfrage der Droniq GmbH, die in diesem Jahr gemeinsam mit der Feuerwehr Frankfurt am Main und den Johannitern Rhein-Main durchgeführt wurde, zeigt, wie es um den Drohneneinsatz bei BOS bestellt ist.

Insgesamt 221 BOS-Kräfte haben deutschlandweit an der Umfrage teilgenommen. Die Drohnennutzung bei BOS nimmt weiter zu. 85% der befragten BOS setzen Drohnen ein – neun Prozentpunkte mehr als bei der letzten BOS-Umfrage aus dem Jahr 2022 (76%). Für 43% ist die Drohne festes Einsatzmittel im ersten Abmarsch. Die nun dritte Umfrage und Auswertung der Frankfurter Droniq belegt eindeutig, dass der in 2012 eingeschlagene Weg des Einsatzes eines „Lufterkundungscopters“ richtig gewesen ist, wenn man zu Beginn auch belächelt wurde“, sagt Matthias Schneider, Brandamtmann bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main.

Gewohnte Nutzung

Bei der Drohnennutzung gibt es im Vergleich zu 2022 keine Veränderungen. Auch 2024 werden Drohnen v. a. für Erkundungs- und Aufklärungsarbeiten (40%) sowie für die Personensuche (38%) genutzt. Neben Schnelligkeit (27%) schätzen BOS an der Drohne vor allem, die Erweiterungsmöglichkeiten ihres Einsatzbereichs (30%). Bei den Daten, die mittels der Drohne gesammelt werden können, gibt es keine eindeutige Präferenz. Der Fokus auf Bilder (35%), Temperatur- bzw. Wärmesignaturen (33%) oder Live-Videos (31%) ist nahezu gleich verteilt.

Fokus auf Usability

Hinsichtlich der bevorzugten Drohneneigenschaften nennen BOS vor allem Aspekte, die sich auf die Verlässlichkeit der Drohne im Einsatz beziehen. Als „sehr wichtig“ werden hier vor allem die Aspekte „Widerstandsfähigkeit“ (81%), Windfestigkeit (74%) sowie „lange Flugzeit“ (60%) bewertet. Bei der Frage nach den genutzten Drohnenmodellen dominiert Marktführer DJI: 88% der genutzten Drohnentypen stammen aus dem Haus des chinesischen Unternehmens. Am häufigsten nutzen die BOS Drohnen der Mavic 2 Serie (22%) sowie der Matrice 30 Serie (19%).

Rückgang bei der Erstellung von Einsatz- und / oder Betriebskonzepten

Die Drohnentechnologie ist für BOS kein Neuland: Über 80% Prozent nutzen Drohnen bereits ein Jahr oder länger. 85% der befragten BOS-Kräfte verfügen über ein Betriebskonzept (16%), ein Einsatzkonzept (35%) oder über beides (34%). Im Vergleich zu 2022 (90%) ist dieser Wert rückläufig. Anders sieht es bei der Ausbildung aus. Hier setzt sich die starke Professionalisierung der BOS fort. 99% der Befragten geben an, für ihre Einsätze geschult bzw. zertifiziert zu sein (2022: 98%).

„BVLOS“ auf dem Vormarsch

Bei der Einsatzdurchführung hält der positive Wandel an. 26% der befragten BOS führen primär Einsätze durch, bei denen die Drohne außerhalb der Sichtweite, also „BVLOS“ (beyond visual line of sight) geflogen wird. 2022 lag dieser Anteil noch bei 19%. „Erst wenn Drohnen außerhalb der Sichtweite geflogen werden, können sie ihr volles Potenzial zeigen“, erklärt Droniq-CEO Jan-Eric Putze. „Die Zunahme an BVLOS-Einsätzen zeigt, dass sich die Drohnennutzung bei BOS weiter professionalisiert. Gleiches wünschen wir uns für die industrielle Drohnennutzung.“

Unterschiedliche Herausforderungen

Mit Blick auf die beiden größten Herausforderungen, die BOS bei der Drohnennutzung sehen, teilt sich das Feld: Einsatzkräfte, die bereits Drohne nutzen, sehen hier vor allem Themen im Vordergrund, die den eigentlichen Drohneneinsatz betreffen. Ganz vorne hier sind die Themen „Luftraumbeobachtung & Koordination mit anderem Flugverkehr“ (20%) sowie „einsatztaktische Einbindung der Drohne“ (18%). Die Luftraumbeobachtung deckt sich mit der Erkenntnis, dass 74% der BOS den Drohneneinsatz mit dem bemannten Luftverkehr koordinieren müssen.

Anders sieht es bei den BOS aus, die derzeit noch keine Drohne nutzen. Von den insgesamt 32 BOS-Einheiten planen über zwei Drittel (69%), die Drohne perspektivisch einzusetzen. Als Hauptherausforderungen hierfür werden derzeit vor allem die Suche nach einer passenden Drohne für den Regelbetrieb bzw. Dauereinsatz (25%) sowie die Anpassung des Drohnenbetriebs an neue gesetzliche bzw. regulative Anforderungen (18%) gesehen.


Über die Droniq GmbH

Die Droniq GmbH ist ein 2019 gegründetes Joint Venture der DFS Deutsche Flugsicherung (51% Anteil) und der Deutschen Telekom (49% Anteil). Das in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den professionellen und sicheren Einsatz von Drohnen bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie bei Unternehmen zu fördern.

Kern des Produktangebots von Droniq ist das Droniq Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (UTM). Das UTM zeigt dem Piloten den gesamten ihn umgebenden Flugverkehr an – bemannt wie unbemannt. Ferner können auch die anderen Flugverkehrsteilnehmer die Drohne bei Bedarf sehen. Mit diesem in Deutschland einmaligen System schafft Droniq die Grundlage, Drohnen auch außerhalb der Sichtweite sicher einzusetzen.

Zu den weiteren von der Droniq angebotenen Leistungen zählen der Verkauf von Drohnen für den gewerblichen und behördlichen Drohneneinsatz sowie Hard- und Software-Lösungen für den sicheren Betrieb. Darüber hinaus unterstützt sie ihre Kunden bei der Beantragung von Betriebserlaubnissen und berät bei der Missionsplanung. Mit seiner u. a. in Frankfurt und Mönchengladbach vertretenen Droniq Academy bietet das Unternehmen zudem die Möglichkeit, Schulungen und Prüfungen für Fernpiloten zu absolvieren. Zu den Kunden der Droniq zählen u.a. Bundes- und Landespolizeieinheiten sowie Feuerwehren, Rettungskräfte und Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Logistik, Bau und Security. www.droniq.de


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