Moderne Infrastruktur für die Mobilität der Zukunft: Kickoff zum Smart Mobility Lab der TU Dresden mit Präsentation der künftigen Nutzer

Die Technische Universität Dresden hat heute im Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sowie des Oberbürgermeisters der Stadt Hoyerswerda, Torsten Ruban-Zeh, den Kickoff des Smart Mobility Labs (SML) der TU Dresden feierlich begangen. Dabei präsentierten sich auf dem jetzigen Testgelände des Dresden Driving Simulators, der als größter Fahrsimulator der Welt im Smart Mobility Lab betrieben werden wird, die künftigen Hauptnutzer des in Schwarzkollm, einem Ortsteil von Hoyerswerda, entstehenden TUD Forschungscampus. Mit einer Investition von insgesamt über 100 Millionen Euro wird dort jetzt eine hochmoderne Forschungsinfrastruktur für vernetzte und automatisierte Mobilität entstehen.

„Das Smart Mobility Lab ist ein hervorragendes Beispiel für exzellente interdisziplinäre Forschung an der TU Dresden und dafür, dass hervorragende Infrastruktur für herausragende Forschung unerlässlich ist. Und dass solche Forschungsinfrastruktur dann auch Unternehmen anzieht, die gemeinsame Forschung dort durchführen wollen. Das Projekt zahlt ein in die Stärkung des Potentialbereichs automatisierte und vernetzte Mobilität im Rahmen unserer Exzellenzstrategie“, begrüßte die Rektorin der TU Dresden, Prof.in Ursula Staudinger, das Bauvorhaben.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer stellte das Smart Mobility Lab als Beispiel für die sächsische Innovationskraft heraus und betonte die Bedeutsamkeit des Bauvorhabens für die Region Oberlausitz: „Moderne Mobilität ist eines der bedeutendsten Zukunftsfelder in der Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen. Das neu entstehende ‚Smart Mobility Lab‘ in Hoyerswerda zeigt, dass wichtige Zukunftstechnologien mit globaler Reichweite in Sachsen entwickelt werden. Mit dem TU Forschungscampus bauen wir neue Wirtschaftsstrukturen auf, von denen die Menschen in der Oberlausitz profitieren werden“, so der sächsische Ministerpräsident.

Hochmoderne Infrastruktur für ganzheitliche Mobilitätsforschung
Am Smart Mobility Lab (SML) soll fachübergreifend zu emissionsfreier, intelligenter, sicherer und multimodaler Mobilität geforscht werden.
Die ein Hektar große und über 30 Meter hohe Fahr- und Flugversuchshalle des TUD Forschungscampus wird neben einzigartigen Laboren – wie beispielsweise einer Klimahalle und einer elektromagnetischen Absorberkammer – neueste Technologien zur Entwicklung, Testung, Zulassung und technischen Überwachung unbemannter Fahrzeuge und Fluggeräte beherbergen. Dazu gehören auch verschiedene Simulatoren, wie der Dresden Driving Simulator (DDS), ein stationärer Fahrsimulator, ein Fahrradsimulator sowie ein Fußgängersimulator.

Durch die echtzeitfähige Vernetzung dieser Simulatoren und die zusätzliche Möglichkeit, reale Fahrzeuge einzubinden, entsteht eine neuartige cyberphysikalische Umgebung für die Erforschung und Absicherung komplexer Fahrszenarien.

Die Professuren für Kraftfahrzeugtechnik (Prof. Günther Prokop), Technologie und Logistik des Luftverkehrs (Prof. Harmut Fricke), Agrarsystemtechnik (Prof. Thomas Herlitzius) und Softwaretechnologie (Prof. Uwe Aßmann) präsentierten im Rahmen der Auftaktveranstaltung aktuelle Forschungsprojekte automatisierter Mobilität auf der Straße, in der Luft und auf dem Feld. Dazu zählen die Projekte SivaS (Sicherheit des vernetzten und automatisierten Straßenverkehrs), TAFAS (Testcenter für automatisiertes Fliegen und autonome System), FarmingSwarm-Cobots (automatisierte Landwirtschaft mit autonomen Landmaschinen und gemischten Feldschwärmen) und TERECULT (produktive Kulturlandschaften mit Rekultivierungsrobotik).

Prof. Günther Prokop, Leiter des Smart Mobility Labs und Inhaber der Professur für Kraftfahrzeugtechnik an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, stellt in diesem Rahmen den Dresden Driving Simulator (DDS) vor: „Der mit Abstand größte hochimmersive Fahrsimulator weltweit erzeugt ein nahezu realistisches Fahrempfinden und ermöglicht eine effiziente, kooperative und unmissverständliche Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Der selbstfahrenden, reifenbasierenden Fahrsimulator erlaubt theoretisch eine unbegrenzte Erweiterung des Arbeitsraums, was wiederum eine maßgebliche Steigerung der Simulationsqualität zur Folge hat.“

Seitens der TU Dresden sind zudem die Professur für Mobilitätssystemplanung (Prof.in Regine Gerike) sowie die Professur für Prozessmodellierung für vernetzte technische Systeme (Prof. Christoph Sommer) in das interdisziplinäre Forschungsvorhaben involviert.

Der Bau des Smart Mobility Labs (SML) wird von der Baufirma GOLDBECK Ost GmbH realisiert, Bauherr des Projekts ist die TU Dresden selbst mit ihrem Dezernat Gebäudemanagement.

Ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel in der Oberlausitz
Der Bau des Smart Mobility Labs in Hoyerswerda steht beispielhaft für die Strukturentwicklung im ehemaligen Braunkohlerevier Oberlausitz. Neben einem Ausbau der städtischen Infrastruktur und der Schaffung neuer Arbeitsplätze soll auch die Ansiedlung von Start-ups gefördert und damit insgesamt die regionale Wirtschaftsentwicklung gestärkt werden.

Torsten Ruban-Zeh, Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda, freut sich über den Zugewinn für seine Stadt: „Mit dem Smart Mobility Lab entstehen über 300 neue Arbeitsplätze, die Infrastruktur des Stadtgebiets wird ausgebaut und die Stadtgesellschaft wird internationaler und vielfältiger.“

Anmerkungen:
Das Smart Mobility Lab wird gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Der Dresden Driving Simulator wird aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.


Die Technische Universität Dresden (TUD) zählt als Exzellenzuniversität zu den leistungsstärksten Forschungseinrichtungen Deutschlands. Sie ist mit rund 8.300 Mitarbeitenden sowie rund 29.000 Studierenden in 17 Fakultäten eine der größten technisch ausgerichteten Universitäten. Im Jahr 1828 gegründet, ist sie heute eine global bezogene, regional verankerte Spitzenuniversität, die innovative Beiträge zur Lösung weltweiter Herausforderungen leisten will. In Forschung und Lehre vereint sie Ingenieur- und Naturwissenschaften mit den Geistes- und Sozialwissenschaften und der Medizin. Diese bundesweit herausragende Vielfalt an Fächern ermöglicht der Universität, die Interdisziplinarität zu fördern und Wissenschaft in die Gesellschaft zu tragen.


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