Drohneneinsatz am Set der Vorabendserie „Die Spreewaldklinik“

Achtung! Kamera fliegt

Neue Perspektiven, neue Dynamik, neue Flexibilität: Drohnen haben die Art und Weise revolutioniert, wie Fotos und Videos erstellt werden können. Sowohl im Privaten als auch in der Kunst oder der professionellen Nachrichtenberichterstattung. Doch nicht nur Einstellungen und Filmsequenzen haben sich verändert. Kommen UAS zum Einsatz, hat das auch Auswirkungen auf die Arbeit am Set von Kino- und TV-Produktionen, wie ein Blick auf die Dreharbeiten zu „Die Spreewaldklinik“ verrät.

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„Wie groß bin ich drauf?” Diese Frage hören Jan Schmitt und Michael Clayton bei ihrer Arbeit häufiger. Und dabei geht es nicht um Eitelkeiten von Schauspielerinnen und Schauspielern. Es geht um ganz praktische Fragen von Gestik und Mimik, die bei einer Totalen natürlich sparsamer ausfallen müssen als bei Nahaufnahmen. Was die Profis vor der Kamera in einem klassischen Setting zumeist intuitiv erkennen, muss sich zuweilen erst noch einspielen, wenn Jan Schmitt vor Ort ist. Denn dann kommt häufig eine Mavic 3 Pro Cine zum Einsatz, um das Geschehen einzufangen. So wie bei den Dreharbeiten für bislang 81 Folgen der Vorabendserie „Die Spreewaldklinik“, wo er als Kameramann gemeinsam mit Director of Photography Michael Clayton unter anderem für die sinnvolle Einbindung von Drohnenaufnahmen in Bildsprache und Dramaturgie verantwortlich zeichnete.

Bewegungsdynamik

Neben fast schon klassischen Einsatzoptionen für Schnittbilder, Establisher und Landschaftsaufnahmen war dabei das Ziel, die UAS-Perspektive möglichst gut und sinnvoll in das Spiel der Schauspielerinnen und Schauspieler sowie die Handlung der jeweils 30- minütigen Folgen zu integrieren. Beispielsweise wurde immer wieder aus Szenen und Dialogen „herausgezoomt“, indem die Kamera sich durch den Flug über Kanäle und Seen entfernte. Was den Nachhall der Handlung durch die Bewegungsdynamik noch einmal intensivierte und gleichzeitig die charakteristische Landschaft des Spreewalds mit dem Geschehen verknüpfte.

Einen ganz praktischen Vorteil können Drohnen bieten, wenn es um die Vorbereitung der Drehorte geht. Denn wo ansonsten Kamerakräne und Schienen für Kamera fahrten aufgebaut und für jedes neue Setting aufwändig (neu) positioniert werden müssen, entfallen diese Arbeitsschritte, wenn stattdessen eine Drohne die Bewegungen der Schauspielerinnen und Schauspieler begleitet. Spontane Ideen für die Inszenierung können auf diese Weise viel f lexibler umgesetzt werden. Allerdings – und auch das gilt es zu beachten – sind beim Drohneneinsatz an Drehorten natürlich auch zusätzliche Arbeiten zu beachten. Von den erforderlichen Genehmigungen über die Nachvertonung von Szenen, wenn die Fluggeräusche des UAS die Dialoge übertönen bis hin zu einem gesonderten Briefing für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Set.

Safety first

Denn bei aller künstlerischer Kreativität steht die Sicherheit aller Beteiligten natürlich immer an erster Stelle. So wird mit klaren Kommandos am Set kommuniziert, wenn eine Drohne im Einsatz ist. Schließlich soll dieser niemand aus Unachtsamkeit zu nahe kommen. Bei den Dreharbeiten herrscht zudem immer ein Sicherheitsabstand von mindestens 5 Metern. Während Pilot Schmitt die Drohne dabei hauptsächlich anhand des Video signals auf dem Monitor – gewissermaßen dem Äquivalent zum Sucher einer klassischen Kamera – steuert, um den gewünschten Bildausschnitt einzufangen, ist Michael Clayton immer als Spotter an seiner Seite und lässt die Drohne zu keinem Zeitpunkt aus den Augen.

Da nur in absoluten Ausnahmefällen vorher festgelegte Routen abgeflogen werden können, steuert Jan Schmitt die Mavic 3 Pro Cine fast immer manuell. Und investiert dafür einige Zeit, um sowohl sicher fliegen als auch gleichzeitig seinen Job als Kameramann erledigen und situativ auf die Bewegungen der Protagonisten eingehen zu können. Das geht nur mit viel Übung, reichlich Erfahrung aus Werbe- sowie Spielfilmproduktionen – und nicht zuletzt der Unterstützung aus dem privaten Umfeld. So „posierte“ beispielsweise seine Freundin auf einem freien Feld, um halbwegs realistische Trainingsbedingungen zu schaffen, während ihr Partner Kameraflüge, Close-ups und Panoramaansichten ausprobierte, ehe es am Set der Spreewaldklinik und an anderen Drehorten auf höchste Präzision und Professionalität ankam.




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