DLR arbeitet an Entwicklung eines Air Traffic Managements
Ob und wenn ja wann die viel zitierten Paket-Drohnen, Luft-Taxis und andere unbemannte, vielleicht sogar komplett autonome Luftfahrtsysteme in größerem Maßstab über Ballungszentren zum Einsatz kommen, das lässt sich noch nicht mit abschließender Sicherheit sagen. Klar ist aber, dass die neuen Luftverkehrsteilnehmer sicher und möglichst effizient in den urbanen Luftraum integriert werden müssten. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) widmet sich mit dem Projekt City-ATM daher der Entwicklung eines zukunftsfähigen Luftraummanagements (ATM = Air Traffic Management) für genau solche Einsatzgebiete.
Von Jan Schönberg
Ziel dabei ist, dass unbemannte Luftfahrzeuge einander erkennen und ausweichen können – und das am besten schon vor dem Abheben. Wie weit die Entwicklung in dieser Richtung bereits fortgeschritten ist, stellte das DLR im Frühjahr bei erfolgreichen Flugversuchen an der Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen unter Beweis. Bei laufendem Schiffs- und Straßenverkehr wurde beispielhaft die Befliegung einer Brücke wie die Kooperation von Drohnen untereinander getestet. „Wir haben unter sehr realistischen Bedingungen demonstriert, wie mit Hilfe von vernetzter Flugplanung, Registrierung und Identifikation bis hin zur Flugüberwachung, Konflikterkennung und Konfliktvermeidung automatisch fliegende Kamera-Drohnen gemeinsam sicher in einem städtischen Luftraum agieren können“, erklärt der Projektleiter Stefan Kern vom DLR-Institut für Flugführung. „Der Anwendungsfall einer Brückenbefliegung war ein ideales Testszenario, weil hierbei die Drohnen besonders eng und dynamisch zusammenarbeiten mussten.“ Basierend auf den bisherigen Erkenntnissen soll das City-ATM System in den folgenden Projektphasen bis Ende 2020 um zusätzliche Services ergänzt und für weitere Anwendungsfälle erprobt werden.
Foto: DLR