Die Zukunft im Blick
Gemeinsame Interessen identifizieren. Möglichkeiten der Zusammenarbeit definieren. Kooperationsprojekte initiieren. Das sind die Kernaufgaben des Netzwerks USAI (Unmanned Systems for Autonomous Inspection). Ziel des aus Mitteln des zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) aus dem Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Vorhabens ist es, die Entwicklung autonomer Systeme für Inspektionsaufgaben in maritimen Wirtschaftsräumen zu fördern.
Von Jan Schönberg
Ein wichtiger Bereich der Drone-Economy ist es, Systeme zu entwickeln und einzusetzen, die menschlichen Arbeitskräften gefährliche oder besonders beschwerliche Aufgaben abnehmen. So wie beispielsweise die Zustandsüberprüfung von Offshore-Windparks oder auch des unter der Wasseroberfläche liegenden Teils von Hafenanlagen. Gemeinsam unbemannte Systeme und unterstützende Technologien für autonome Inspektionen zu entwickeln, ist ein Ziel der USAI-Initiative. Das ZIM-Netzwerk nahm im März 2021 die Arbeit auf und soll noch bis August 2024 Förderimpulse für autonome Systeme im höheren Technology Readiness Level (TRL) setzen, um Produkten und Prozessen für die Luft- und Seefahrt sowie die boomende Offshore-Industrie zur Marktreife zu verhelfen.
Innovationsförderung
13 kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus Deutschland tauschen sich in regelmäßigen Netzwerktreffen mit sieben KMUs aus dem benachbarten Ausland sowie Vertreterinnen und Vertretern des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD sowie dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel über aktuelle Vorhaben und neue Projektideen aus. Als assoziierter Partner mit dabei ist TT-Sius, Spezialist für Innovationsförderung und Technologietransfer. Koordiniert wird das Ganze von der EurA AG, einer europaweit tätigen Innovationsberatung mit 13 Standorten. Erfahrung im Bereich unbemannter Systeme sammelte man bereits in der jüngeren Vergangenheit, indem Märkte für zivile Drohnen identifiziert und die dafür notwendigen innovativen Produkte, Technologien und technischen Dienstleistungen in Förderprojekten zusammengebracht wurden.
Die Niederlassung im schleswig-holsteinischen Enge-Sande, die für das USAI-Netzwerk zuständig ist, hatte zuletzt mit der Machbarkeitsstudie AirConnect-NF die Rentabilität der Anbindung von Windparks, Halligen und Inseln vor der nordfriesischen Küste mit Lasten- und Passagierdrohnen untersucht. Ein erstes erfolgreiches USAI-Projekt wurde im Januar diesen Jahres abgeschlossen. Im Rahmen von LUBLO (Luftfahrt Blockchain) wurde eine Blockchain-Lösung für eine bestehende Flight Management Plattform konzipiert, mit der der automatisierte Betrieb von Drohnen und Lufttaxis optimiert werden könnte. Seit gut einem Jahr läuft das auf drei Jahre angelegte Verbundvorhaben Next-Reality, durch das unter Einsatz innovativer Virtual-Reality-Technologien das Training kognitiver und motorischer Fähigkeiten in Stresssituationen verbessert werden soll – ohne die Teilnehmenden in Gefahr zu bringen. Mit Spannung darf man auch auf Ergebnisse des gerade angelaufenen Projekts AuSaiTraDo warten. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer vollautonomen Segeldrohne zur Erfassung von Wetter-, Klima- und Meeresdaten.
Foto: Adobe Stock / Alexisaj
Lese-Tipp
Einen Beitrag über das Projekt AirConnect-NF lesen Sie in Drones 1/2020. Sie haben das Heft verpasst? Kein Problem. Diese und alle weiteren noch erhältlichen Ausgaben des Magazins für die Drone-Economy können unter www.drones-magazin.de/shop nachbestellt werden.