Nachgefragt bei Alexander Edenhofer, Pressesprecher Deutsche Post DHL Group

„Ein reines Forschungsprojekt“

DHL gibt Drohnenpläne auf. DHL beschließt Aus für Paketdrohnen. DHL gibt die Entwicklung ihrer Zustelldrohnen auf. Diese und viele andere ähnlich klingende Schlagzeilen waren in den vergangenen Tagen bei renommierten Nachrichtenmedien zu lesen. Was vor ein paar Jahren als verheißungsvolle Vision begann, davon habe man sich überraschend verabschiedet, berichtete zunächst die Welt am Sonntag und zitierte DHL-Sprecher Alexander Edenhofer mit dem Satz: „Das Projekt Paketkopter führen wir nicht weiter.” Aber kommt das Aus für einen eigenen DHL-Paketkopter tatsächlich so überraschend? Drones fragt nach.

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Drones: Was sind die Hauptgründe für das Ende des Paketdrohnen-Entwicklungsprojekts von DHL?

Alexander Edenhofer: Der DHL-Paketkopter, den wir seit 2013 im Rahmen verschiedener Testprojekte eingesetzt und weiterentwickelt haben, war für uns in erster Linie ein reines Forschungsprojekt, um herauszufinden, für welche Bereiche und unter welchen technischen und wirtschaftlichen Bedingungen dieses Transportmittel eine geeignete Alternative zur klassischen Paketzustellung darstellen könnte. Nach verschiedenen Tests, zum Beispiel der Medikamentenlieferung per Drohne auf die Nordseeinsel Juist oder in den deutschen Alpen, haben wir im Jahr 2018 auch ein gemeinsames Projekt mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit für den Transport von Medikamenten in entlegene Gebiete in Ostafrika durchgeführt. Alle Forschungsprojekte sind inzwischen abgeschlossen.

Im DHL Logistic Trend Radar aus dem Herbst 2020 wird „Unamnned Aerial Vehicles“ noch ein „Medium Impact“ attestiert, der innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre zur Geltung kommen solle. Ist das Ende des eigenen Paketdrohnen-Entwicklungsprojekts da nicht vielleicht verfrüht?

Der DHL-Paketkopter ist bereits seit 2018 nicht mehr geflogen, insofern ist das eigentlich keine News. Dass wir das DHL-Paketkopter-Projekt nicht weiterverfolgen heißt aber nicht, dass in unserem Konzern keine Drohnen-Technologie mehr zur Anwendung kommt. Beispielsweise werden Drohnen im Unternehmensbereich DHL Express in China eingesetzt. [Lese-Tipp: EHang und DHL planen gemeinsame Last Mile Delivery] Daneben gibt es noch andere Anwendungsfälle in unserem Konzern, bei denen Drohnen nach wie vor sinnvoll sein können, zum Beispiel bei der Überwachung größerer Liegenschaften oder im Bereich der Inventarisierung.

 

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