Drohnen im Einsatz in der Waldbrandbekämpfung

Fire Fighter

Nach Angaben des European Forest Fire Information Systems (EFFIS) sind im vergangenen Jahr alleine in Deutschland 4.293 Hektar Wald verbrannt. Und durch den fortschreitenden Klimawandel werden Trocken- und Dürreperioden immer häufiger. Auch Anzahl und Ausmaß von Wald- und Vegetationsbränden nehmen weiter zu. Unbemannte Systeme können auf vielfältige Weise dabei helfen, dem Trend zu begegnen: In der Prävention, Früherkennung und Bekämpfung.

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Wenn Böden und Pflanzen in heißen Sommern ausgetrocknet sind, dann braucht es nicht viel, damit aus einem Funken ein verheerendes Feuer wird. Mit zum Teil dramatischen Folgen. Je früher die ersten Glut- und Brandnester bemerkt werden, desto effektiver lässt sich ein großflächiges Inferno verhindern. An dieser Stelle setzt das Projekt Evolonic an. Das interdisziplinäre Team von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) eine hocheffiziente Langstreckendrohne entwickelt, die sich aus der Luft mit Hilfe von RGB- und Thermalkameras auf die Suche nach ersten Anzeichen von Feuern machen kann. Eine KI-unterstützte Analyse-Software soll dabei helfen, Rauchfahnen und Hitzepunkte so punktgenau wie möglich zu erkennen.

Ist ein Feuer erstmal ausgebrochen, stellt dessen Bekämpfung eine große Herausforderung dar. Vor allem dann, wenn die Brandherde schwer zugänglich oder, wie zuletzt wiederholt in Brandenburg der Fall, mit Explosiv- oder anderen Gefahrstoffen kontaminierte Böden den Zugang für die Feuerwehrkräfte erschweren. An dieser Stelle können unbemannte Systeme ihre Vorteile voll ausspielen. So wird im Projekt ALADIN (Advanced Low Altitude Data Information System) ein Technologiekonzept entwickelt, das im Wesentlichen auf der Nutzung von Drohnen und Löschrobotern basiert. Für eine effektive Vernetzung wird am Einsatzort ein vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) entwickeltes, temporäres 5G-Netz errichtet, dessen Reichweite von einer als Signalverstärker eingesetzten, bodengebundenen Tethering-Drohne von Tholeg Civil Protection Systems erhöht wird. Mit der an der TH Wildau entwickelten Aufklärungsdrohne ATISS NG (Autonomous Flying Testbed for Integrated Sensor Systems New Generation) kann ein Echtzeit-Lagebild erstellt werden. Sind die Brandherde lokalisiert, kommen Raupenfahrzeug des Typs CT25 der ReloConsult GmbH zum Einsatz, auf denen Löschplattformen installiert sind. So können Brände auch in unwegsamen oder kontaminierten Arealen direkt bekämpft und eine weitere Ausbreitung möglichst verhindert werden.

Einen anderen Ansatz zur Waldbrandbekämpfung verfolgt das Forschungsprojekt Peelikan (Pilothafte Entwicklung und feuerwehrtechnische Erprobung eines Löschdrohnenschwarms zur direkten Vegetationsbrandbekämpfung). Die Idee: Ein ganzer Schwarm von GPS-navigierten Drohnen wirft Löschmittel punktgenau da ab, wo es benötigt wird. Start und Zielpunkt der UAS ist eine mobile Versorgungsstation. Hier werden die Akkus automatisiert gewechselt und neues Löschmittel geladen. So soll eine nahtloser Kreislauf entstehen, mit dem rund um die Uhr bis zu 140.000 Liter pro Tag transportiert werden können.




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