DJI stellt Neuheiten auf Interaerial Solutions 2020 vor
Die Generierung von 3D-Punktwolken oder Orthofotos gehört zu den Aufgabengebieten, in denen Drohnen regelmäßig eingesetzt werden und ihre ganz individuellen Vorteile gegenüber boden- oder anderen luftgestützten Verfahren ausspielen können. Auf der Interaerial Solutions, die Teil der Fachmesse Intergeo ist, stellte DJI heute zwei neue Produkte vor, mit denen der Marktführer diesem wichtigen Marktsegment seinen Stempel aufdrücken möchte.
Von Jan Schönberg
Die Zenmuse L1 ist die erste integrierte Lidar-Drohnenlösung von DJI, bei der Zenmuse P1 handelt es sich um eine leistungsstarke Vollbildkamera. Insbesondere in Kombination mit der Matrice 300 RTK, DJIs Flaggschiff-Plattform für kommerzielle Drohnenanwendungen, sollen die beiden Payloads im Segment der professionellen Vermessungseinsätze für Furore sorgen. „Mit diesen beiden neuen Nutzlasten bieten wir unseren Unternehmenskunden, die sich mit der genauen Erfassung von Geodaten befassen, eine vollständig integrierte Komplettlösung“, erklärte Arjun Menon, Engineering Manager bei DJI USA.
Die Zenmuse L1 kann laut Hersteller Echtfarben-Punktwolkenmodelle in Echtzeit generieren sowie mit einem einzigen Flug eine große Fläche (bis zu 2 Quadratkilometer) erfassen. Bemerkenswert sind zudem die Rate von 240.000 Punkten pro Sekunde und eine Erkennungsreichweite von 450 Metern. Zu den weiteren Produktmerkmalen gehören das Livox Lidar-Modul mit einem Sichtfeld von 70 Grad, eine hochgenaue IMU (Inertial Motion Unit) zum Ausgleich der Flugbewegungen des Sensors an Bord der Drohne sowie eine 20-Megapixel-Kamera mit einem 1-Zoll-CMOS-Sensor. In Verbindung mit der Matrice 300 RTK sowie der hauseigenen Vermessungssoftware DJI Terra verspricht der Branchenprimus eine Gesamtlösung zur Erfassung von komplexen sowie filigranen Strukturen, die direkt in präzise Modelle überführt werden können.
Während das auf Laserstrahlen basierende Lidar-Modul nicht zuletzt dann punkten kann, wenn die Licht- sowie Sichtverhältnisse schlecht sind, soll die neue Zenmuse P1 neue Optionen in der Luftbildphotogrammetrie eröffnen. Sie verfügt laut Hersteller über einen rauscharmen 45-Megapixel-Vollbildsensor mit hoher Empfindlichkeit sowie austauschbare 24/35/50-Millimeter-Objektive. Das Gimbal mit Dreiachsen-Stabilisierung soll zudem für eine flexible und exakte Datengenerierung sorgen. Die Zenmuse P1 ist mit einem mechanischen Verschluss und dem brandneuen TimeSync 2.0-System ausgestattet, das die Daten zwischen den verschiedenen Modulen an Bord der Drohne im Mikrosekundenbereich synchronisieren soll, sodass zentimetergenaue Daten in Kombination mit Echtzeit-Positionsdaten entstehen. DJI möchte neben der Genauigkeit der Daten – ohne Bodenkontrollpunkte liegt diese laut Hersteller bei 3 Zentimeter horizontal und 5 Zentimeter vertikal – auch mit einem hohen Wirkungsgrad überzeugen, da mit einem einzigen Flug Daten von bis zu 3 Quadratkilometer Fläche gewonnen werden könnten.
Die beiden neuen DJI-Produkte können vorbestellt werden, die Auslieferung ist laut Herstellerangaben für „Anfang 2021“ geplant. Alle weiteren Infos zu Daten und Preisen sind über die offiziellen DJI Enterprise-Händler erhältlich.