UAS-Einsatz beim World Food Programme der Vereinten Nationen

Prävention. Reaktion. Aktion.

Missernten, Naturkatastrophen, Kriege: Die Gründe für den Hunger auf der Welt sind vielfältig. Und werden nicht weniger. Wenn es darum geht, Menschen in Not zu versorgen, tritt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen auf den Plan. Etwa 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Rom sind rund um den Globus tätig. Und seit dem Jahr 2017 setzen sie intensiv auf den Einsatz von Drohnen, um ihre wichtige Arbeit so effizient und erfolgreich wie möglich zu erledigen. Das Motto: Prävention. Reaktion. Aktion.

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Ob die Suche nach Vermissten, ein adäquater Überblick über Katastrophengebiete, die Herstellung einer provisorischen Kommunikationsinfrastruktur, die präventive Inspektion von Anbauflächen oder die Überwachung potenziell von Überschwemmungen und Erdrutschen gefährdeter Gebiete: Die Fälle, in denen Drohnen im Dienste des World Food Programme (WFP) zum Einsatz kommen, sind so vielfältig wie die Aufgaben des Welternährungsprogramms. Drohen irgendwo auf der Welt humanitäre Krisen, kommt die wichtigste Einrichtung der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger zum Einsatz.

Lokale Kapazitäten

Um besser auf Notfälle vorbereitet zu sein und wirkungsvoll auf Katastrophenfälle reagieren zu können, hat man beim WFP den Himmel in den Blick genommen und beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren damit, wie unbemannte Flugsysteme (UAS) in die eigene Arbeit integriert werden können. Neben der zentralen Koordinierung der UAS-Aktivitäten stand dabei von Anfang an der Aufbau lokaler Kapazitäten weit oben auf der Agenda. Insbesondere natürlich in den Ländern, in denen es häufiger zu Notfallszenarien kommt.

So wirkungsvoll Drohnentechnologie eingesetzt werden kann, so wichtig ist aber auch die Schaffung verlässlicher Strukturen, um UAS sicher und effizient einzusetzen. So organisiert beispielsweise ein Expertenteam Workshops in Ländern wie Mosambik oder Panama, um vor Ort die nötigen Kapazitäten aufzubauen. Denn gerade in Katastrophenszenarien ist die Zeit häufig der erbittertste Gegner. Wie sinnvoll diese Maßnahme ist, zeigt eine Begebenheit aus dem November 2021. In Mosambik konnte ein vom WFP geschultes Drohnen-Team der nationalen Katastrophenschutzbehörde INGD (Instituto Nacional de Gestão e Redução do Risco de Desastres) direkt nach den tropischen Wirbelstürmen Idai und Kenneth aktiv werden und wertvolle Dienste im Rahmen der großangelegten Rettungs- und Hilfsinitiativen leisten.

Flüchtlingshilfe

Wie UAS präventiv genutzt werden, um die Versorgung Notleidender aufrechterhalten zu können, zeigt das Beispiel Cox’s Basar. Das gigantische Flüchtlingslager in Bangladesch liegt mitten in einem Gebiet, das regelmäßig von Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wird. Zur Versorgung der nahezu 1 Millionen aus Myanmar geflüchteten Angehörigen der Volksgruppe der Rohingya, die in der Region unter widrigsten Bedingungen ausharren, ist ein verlässlicher Zugang in die Camps unerlässlich. Mit Hilfe von Drohnen ist es möglich, den Zustand von Wegen und Zufahrten – beispielsweise in der Regenzeit – im Blick zu behalten und gegebenenfalls frühzeitig aktiv zu werden, um Nachschubwege zu sichern.

Dass man beim WFP noch einiges an Potenzial sieht, wie unbemannte Systeme zur Prävention, Reaktion und Aktion eingesetzt werden können, zeigen Initiativen im Bereich des Hilfsgütertransports. Denn gerade in Krisengebieten, in denen Landminen oder militärische Auseinandersetzung den Zugang erschweren oder gar unmöglich machen, könnten Cargo-Drohnen dafür genutzt werden, Menschen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser oder auch Medikamenten zu versorgen. Menschen, die auf dem Landweg nicht erreichbar sind und bei denen die Besatzung von Helikoptern oder Kleinflugzeugen enorme Risiken auf sich nehmen müsste, um die dringend benötigten Dinge auszuliefern.

Foto: World Food Programme




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