Projekt RecycleMat soll Kobalt, Lithium und Naturgraphit vollständig rückgewinnbar machen
Der weltweite Hunger nach Rohstoffen, die beispielsweise für die Produktion von leistungsfähigen Lithium-Ionen Batterien benötigt werden, ist schon jetzt gigantisch. Tendenz weiter steigend. Um hier langfristig Wege aus einer absehbaren Knappheit zu finden und potentiell explodierenden Preisen etwas entgegensetzen zu können, forscht man am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in dem neuen Projekt “RecycleMat”, wie sich Batterieelektroden wiederaufarbeiten lassen, sodass Materialien wie Kobalt, Lithium und Naturgraphit möglichst vollständig rückgewonnen und direkt als Rohstoff für die Herstellung neuer Elektrodenmassen eingesetzt werden können. Das baden-württembergische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert die Studie in den kommenden beiden Jahren, einen entsprechenden Bescheid über 870.000 Euro übergab Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) dem ZSW.
Von Jan Schönberg
Mit den aktuell verfügbaren Recyclingverfahren können bislang nur einige Metalle zurückgewonnen werden, Lithium beispielsweise wird überhaupt nicht recycelt. „Der künftige Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge und zur kurzzeitigen Ökostromspeicherung wird enorm sein“, prognostiziert Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens, kommissarische Leiterin der Batterieforschung am ZSW in Ulm. „Die Entwicklung eines Recyclingkonzepts, mit dem Rohstoffe in ausgedienten Batterien möglichst vollständig rückgewonnen werden, kann entscheidend zu einer nachhaltigen Rohstoffversorgung führen und den Material- und Energiebedarf für neue Zellen erheblich reduzieren.“
Foto: ZSW
(v. l. n. r.): ZSW-Vorstand Prof. Dr. Michael Powalla und die Leiterin der Batterieforschung, Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens, bei der Übergabe des Förderbescheids durch Baden Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut