Wissing: „Drohnen können unser Leben nachhaltig verbessern“

Von fliegenden Messstationen über Echtzeit-Aufklärung bei Rettungseinsätzen bis zur intelligenten Transportlösung für die letzte Meile: Der Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing hat heute für sieben innovative Drohnen-Projekte Urkunden über ein Fördervolumen von in Summe 4,3 Millionen Euro überreicht. Die Zuwendungen erfolgen im Rahmen der Förderrichtlinie „Innovative Luftmobilität“, für die das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bis 2023 insgesamt 15 Millionen Euro bereitstellt. Die ausgewählten Projekte umfassen die Themenbereiche Luftverkehrssicherheit, Datenverfügbarkeit, individuelle und nachhaltige Mobilität, Lebensrettung und Versorgung des ländlichen Raums.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Drohnen zählen zu den Technologien, die unser Leben spürbar und nachhaltig besser machen können. Autonome, intelligente und hocheffiziente Luftfahrzeuge helfen uns etwa dabei, Rettungseinsätze effizienter zu organisieren, Umweltdaten zu erheben und ländliche Räume schnell und zuverlässig mit Produkten des täglichen Bedarfs zu versorgen. Es ist wichtig, diese und weitere innovative Anwendungen voranzubringen. Dafür stellen wir insgesamt 15 Millionen Euro bereit und bringen die Technologie verkehrssicher, emissionsarm und zuverlässig zum Einsatz.“

Zu den Projekten:

AMICA plant den Einsatz von Drohnen in Notfallszenarien und deren Integration in die Rettungskette. Ziel des Projekts ist es, rechtssichere Richtlinien für deren Einsatz zu erstellen. Durch die Erstellung eines speziellen Einsatzkonzeptes soll die Grundlage dafür geschaffen werden, dass Drohnen von einem Rettungsdrohnenstützpunkt aus starten und Echtzeitinformationen zum Beispiel von einem Notfallort an die Rettungsleitstelle beziehungsweise die beteiligten Einsatzkräfte übermitteln können.

Projektpartner: Technische Hochschule Ingolstadt, Bayerisches Rotes Kreuz – Landesgeschäftsstelle, München

Fördersumme: rund 100.000 Euro


DroLEx setzt die schnelle und zuverlässige Auslieferung von Gütern des täglichen Bedarfs mithilfe von Drohnen in Kombination mit Lastenrädern auf der letzten Meile für den ländlichen Raum um. Im Süden Hessens werden hierzu Produkte von lokalen Einzelhändlern von einem mobilen Depot per Drohne in umliegende ländliche Ortsteile weiterverteilt. Dies ermöglicht eine einfache und zuverlässige Belieferung auch von Regionen, in denen das bislang nicht möglich war.

Projektpartner: Frankfurt University of Applied Sciences, Wingcopter GmbH

Fördersumme: rund 430.000 Euro


LiquiDrone entwickelt ein innovatives, intelligentes Flüssigwasserstoff-Tanksystem, um die Flugdauer und den Aktionsradius brennstoffzellenbetriebener Drohnen zu erhöhen. Grundlage sind ein verbessertes Energiemanagement und ein neu entwickelter Leichtbautank, der thermisch optimiert und mit Sensoren ausgestattet ist. Das System wird an dem Hexacopter „ZALbatros“, einer speziellen Forschungs- und Entwicklungsplattform, getestet.

Projektpartner: RST Rostock System-Technik GmbH, BaltiCo GmbH, Universität Rostock, ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH

Fördersumme: rund 892.000 Euro


CATS erforscht die Sicherheit von Flugtaxis und mögliche Unfallszenarien. Auf dieser Basis soll ein repräsentativer Crashtest-Standard entwickelt werden, wie man es vom Auto her kennt. Die Erkenntnisse sollen auch in die Entwicklung künftiger Flugtaxis einfließen und so einen hohen Verkehrssicherheitsstandard gewährleisten.

Zuwendungsempfänger: FH Aachen

Fördersumme: rund 99.000 Euro


UnLuBW entwickelt eine Drohne, die mit einem Messsystem zur Erfassung von Luftschadstoffen ausgestattet ist. Das mobile und kostengünstige Messsystem soll vorhandene Bodenstationen ergänzen. Es bietet den Vorteil, flexibel einsetzbar zu sein und Schadstoffe nicht nur am Boden, sondern auch in größeren Höhen zu erfassen. Im Rahmen des Projekts soll ein Handlungsleitfaden für Kommunen entwickelt werden, um eigenständig Messungen mit Drohnen vorzunehmen.

Projektpartner: Institut Stadt-Mobilität-Energie (ISME) GmbH, Eberhard Karls Universität Tübingen, Unisphere GmbH

Fördersumme: rund 624.000 Euro


AuRa entwickelt einen innovativen Ansatz, um Risikobewertungen für Drohnenflüge insbesondere in der sogenannten speziellen Kategorie, für die bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen sind, zu automatisieren. Digitale und automatisierte Verfahren sparen Zeit und Kosten. Dies ermöglicht es, mehr Betriebsgenehmigungen in kürzerer Zeit auszustellen. Schnelle Genehmigungsverfahren sind eine Voraussetzung dafür, Drohnenflüge noch besser in den Alltag zu integrieren.

Projektpartner: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Droniq GmbH

Fördersumme: rund 70.000 Euro


AMI-FlyingIN2Air erforscht den Bereich Advanced Air Mobility (AAM) und die Entwicklung eines auch für den Verkehr von Drohnen und Flugtaxis ausgerichteten Flughafens, über den der Transport von Personen und Gütern abgewickelt wird. Auf Basis eines digitalen Zwillings soll am Beispiel Ingolstadt/Manching ein solcher AAM-Luftraum entwickelt und bis zur Genehmigungsreife geführt werden. Auf diese Weise können technische Anwendungen, Design und Akzeptanzkriterien noch vor der physischen Umsetzung erprobt werden. Zur Integration von AAM in die intermodale Reisekette wird der Pilot einer Mobility-as-a-Service-Plattform entwickelt mit Informationen zu Flügen, Buchung und Zeitersparnis im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern. Die Ergebnisse werden als Handlungsempfehlungen zur Umsetzung eines AAM-Flughafens sowie eines Leitfadens zur Integration aller notwendigen Technologien und Prozesse potenziellen Interessenten zur Verfügung gestellt.

Projektpartner: Regionalverkehr Oberbayern GmbH, Airbus Urban Mobility GmbH, Munich Airport International GmbH, amd sigma strategic airport development GmbH, Technische Hochschule Ingolstadt, Stadt Ingolstadt

Fördersumme: rund 2,1 Millionen Euro


Im Rahmen der Förderrichtlinie „Innovative Luftmobilität“ fördert das BMDV insbesondere Projekte mit starkem Praxisbezug in den Themen neue urbane Mobilität, Anbindung und Versorgung des ländlichen Raums, Luftraumintegration sowie zur Unterstützung des gesellschaftlichen Dialogs, um die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern zu erhöhen. Eingegangen waren fast 100 Projektskizzen eingegangen. Von den 16 für eine Förderung ausgewählten Projekten haben bislang zehn eine Förderung erhalten. Eine Übersicht aller geförderten Projekte im Rahmen des aktuellen und vorherigen Ideen- und Förderaufrufs zum Thema unbemannte Luftfahrtsysteme findet sich unter www.bmdv.bund.de/luftmobilitaet.


Foto: BMDV


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